Gartenreise England 2011
Irgendwann muss man als Gartenverrückte mal nach England reisen. Die englische Gartenkultur ist einfach einmalig.
Über das lange Himmelfahrtswochenende haben wir uns also aufgemacht, wenigstens vier der unzähligen Gärten zu erkunden.
Hier zeige ich euch einen Teil der gemachten Fotos....auch wenn Bilder diese Fülle an Farben Düften und Atmosphäre nicht wiedergeben können...
Merriments Garden
Unser erster Garten war Merriments.
Ein noch recht junger Garten, der in den 1990ern angelegt wurde.
Trotzdem kann man hier die Kunst der Beete bewundern!
"Hot Border" |
Californischer Mohn |
Graham Thomas |
Hot Border mit feurigen Strauchrosen als Hintergrund Mir ist aufgefallen, dass jeder Garten in England einen oder mehrere wilde Bereiche hat, in denen die Natur sich ausbreiten darf! Das hat mir sehr gefallen, denn Vögel, Nutzinsekten und Kleintiere mögen keine all zu aufgeräumten Gärten. Gemüse wird oft als Dekoratives Objekt angesehen, und mit in die Beete integriert: Noch mehr Bilder von Merriments gibt es hier |
Sissinghurst
Am zweiten Tag unserer Reise fuhren wir nach Sissinghurst. Den Garten, den Vita Sackville-West und ihr Mann Harold Nicolson über dreißig Jahre lang anlegten und pflegten. Ein Garten, der immer noch den Geist seiner Besitzer atmet.
Am berühmtesten ist ja Vitas weißer Garten, der wirklich beeindruckend ist. Leider war es im Garten selbst sehr trubelig, so dass man die Stimmung nicht so gut auf sich wirken lassen konnte.
Ein wunderschöner weißer Rittersporn |
Die Beete sind durch Buchshecken unterteilt |
ohne Worte... |
Den besten Überblick verschafft man sich, wenn man den Turm besteigt, den Vita sich als ihr Domizil ausgewählt hatte. Man hat einen phantastischen Blick von dort oben.
Hier kommen noch ein paar Eindrücke aus dem Garten:
Weitere Bilder aus Sissinghurst gibt es hier.
Great Dixter
Am dritten Tag haben wir den Garten von Great Dixter erkundet.
Eine englische Gartenfreundin, die wir am Vortag trafen meinte, es sei ein sehr spezieller Garten und nicht zu vergleichen mit Sissinghurst und co. aber man müsse ihn einfach gesehen haben...
Also auf in den Garten.
Das erste was einem beim herein gehen auffällt, ist natürlich das Haus aus dem 16.Jahrhundert und die vielen hundert Blumentöpfe, die am Eingang arrangiert sind.
Geht man in den hinteren Gartenbereich umfängt einen eine üppige, bunte Pflanzenwelt mit Farbkombinationen, die ich mich zu Hause nie getraut hätte, auszuprobieren.
üppige Staudenbeete |
Lichtnelken und knallroter Mohn |
Spornblumen und spanisches Gänseblümchen in jeder Mauerritze. |
Christopher Lloyd, der Schöpfer dieses Gartens hat mit der alten englischen Gartentradition ziemlich aufgeräumt. Den Rosengarten seines Vaters hat er von den Rosen befreit und exotische Pflanzen in warmen, leuchtenden Farben gepflanzt.
Er lässt dennoch ein paar Rosensträucher und Rambler stehen, und diese dürfen ungezähmt wuchern.
Der Senkgarten |
Hier sieht man sehr schön den starken Kontrast zu den streng geschnittenen Eiben und der wild wuchernden Wiese! | Weitere Bilder aus dem Garten findet ihr hier |
Wisley Garden
Ein mehrere hundert Meter langes Border...Wahnsinn |
An unserem letzten Tag auf der Insel haben wir uns noch Wisley Garden angeschaut. Wobei "Garden" die Sache nicht ganz trifft. Es ist ein riesiger Landschaftskomplex, mit mehreren Schaugärten, einem Arboretum, Obstwiesen, einem Wildgarten...ein Wahnsinn, außerdem gehört noch eine wunderbare Gärtnerei dazu und Englands größte Gartenbuchhandlung! Also eigentlich braucht man mindestens zwei Tage für diesen Garten. Zumindest, wenn man wie ich erstmal stundenlang vor den bepflanzten Borders steht und staunt!
Eingangsbereich mit großer Seerosensammlung. |
Gertrude Jeckyl im Rosengarten. |
Countrygarden |
Ein Blumenhartriegeltraum |
Diese Beete faszinieren einfach |
Das große Glashaus |
Präriebeet |
Also müssen wir wohl noch mal hin.
Das war bestimmt nicht unsere letzte Englandreise! Es gibt unendlich viele Gärten, die noch auf Entdeckung warten.
Ich kann jedem Gartenfreund solch eine Reise nur empfehlen, nachher sprüht man nur so vor Ideen und Enthusiasmus, auch mal Pflanzungen auf gut Glück auszuprobieren.
Wir haben unsere Reise übrigens selbst geplant (Billigflieger, Mietwagen, B&B Unterkunft) hat super geklappt, wir konnten uns so viel Zeit lassen, wie wir wollten und hatten eine sehr entspannte Zeit. (Was man von einigen Reisegruppen, die uns begegneten, nicht sagen kann) Dadurch, dass das Pfund momentan recht schwächelt, ist auch das Leben auf der Insel nicht viel teurer, als in Deutschland.
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Sigrun